Uraninit

Formel:   

UO2                                                                                                                       (4.DL.05; Uraninit-Gruppe)

Ausbildung:

kubisches Kristallsystem; grau bis schwarz, hellgrau mit bräunlichem Farbton, grünlich; würfelförmige oder oktaedrische Kristalle bzw. deren Kombinationen, auch nierige, körnige oder massige Aggregate

Entdeckung:   

1565 - Johannes Kentmann bezeichnete das Erz als "Plumbago sterilis pici similis Bechblende"; diese ältere Bezeichnung stammte aus der Zeit des sächsischen Bergbaus, da dieses Erz noch als völlig nutzlos beurteilt wurde. 1727 - Franz Ernst Brückmann lieferte die Erstbeschreibung des Minerals (= schwarz beck-erz). 1747 - Johan Gottschalk Wallerius (= Pseudobleiglanz, pechartige Zinkblende). 1758 - Axel Cronstedt (= Pechblende). 1789 - Martin Heinrich Klaproth entdeckte in der "Pechplende" das Element Uran (Uranit, Uranium), welches er nach dem zuvor entdeckten Planeten Uranus bezeichnete (= Uranerz). 1845 - Wilhelm Karl Ritter von Haidinger, dieser benannte das Mineral als "Uranin" nach dem im Mineral enthaltenen Element Uran. 1868 - James Dwight Dana prägte den bis heute gültigen Mineralnamen Uraninit. 1896 erkannte Henri Bequerel die Radioaktivität vom Uran und 1938/39 gelang Otto Hahn die Spaltung des Atomkerns am Uran.

Typlokalität: 

Tschechien, Region Karlsbad (Karlovarsky kraj), Bezirk Karlsbad (Karlovy Vary), St. Joachimsthal (Jáchymov)

Seltenheit:    

verbreitet                                                                                            (Mineralienatlas: 1.287 / Mindat: 4.082 Lokalitäten; 2025)

 

  

 

schwarze, derbe, Uraninit-Anreicherungen im gestörten Schiefer,

begleitet von Salèeit, Chalkopyrit u. a.

Absetzerhalde, Tagebau Lichtenberg, Ronneburger Uranbergbaurevier, Thüringen, BRD

Bildbreite: 4 cm  

 



mit Uraninit angereichertes fossiles Holz im Zechsteinkalk (Perm)

Tagebau Trünzig bei Seelingstädt, Thüringen, BRD

Stufe: 5 x 5 cm

  

 

Uraninit, nierig als "Blasenerz" mit Calcit auf Matrix

Schacht 371, Revier Schlema-Alberoda-Hartenstein, Erzgebirge, Sachsen, BRD

Bildbreite: 2,5 cm

  



Uraninit in rötlichem Baryt aus der Rückenvererzung im Kupferschieferbergbau

 Mansfeld, Sa.-Anhalt, BRD

Bildbreite: 5 mm

 

Kupferschieferbergbau im Südharz

 

 

Uraninit xx auf Columbit, im Hintergrund Muskovit

Grube Cornelia, Hagendorf-Süd, Waidhaus, Oberpfalz, Bayern, BRD

Bildbreite:  1,5 mm

 

 



Uraninit

Grube Uranus (Schacht 21, -524m-Sohle, Querschlag 3, Abbau 78/2, Himmlisch Heer Stehender),

Kleinrückerswalde, Annaberg-Buchholz, Erzgebirge, Sachsen, BRD

Bildbreite:  4,5 mm

 

 

                                                                                                        

Quellen: Sammlung und Fotos Matthias Kahl; allg. Mineralbeschreibung nach Mineralienatlas.de, Mindat.org, Handbook of Mineralogy, DeWikipedia und/oder Lapis-Mineralienmagazin

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